Zivilcouragetraining

Vielleicht haben Sie schon einmal eine Situation erlebt, in der Sie gerne geholfen hätten und sich nicht getraut haben. Sie haben vielleicht etwas beobachtet und dabei gedacht: Das ist nicht in Ordnung, was da passiert. Da werden vielleicht Überzeugungen und Normen verletzt, die Würde eines Menschen angegriffen. Demokratische Werte infrage gestellt.

Oder Sie befanden sich einmal selbst in einer unangenehmen oder gefährlichen Situation und Sie haben gehofft, dass Ihnen jemand beisteht. Aber nichts ist passiert.

Hilfe leisten kostet etwas: Bequemlichkeit, Zeit, birgt Gefahren, Blamage droht, Ärger mit anderen, Unannehmlichkeit als Zeuge aussagen zu müssen usw.

Bei dem Thema Zivilcourage sollte man nicht den Blick auf extreme Bedrohungssituationen verengen, sagt Prof. Dr. Gerd Meyer, Uni Tübingen. Sozialer Mut ist in allen Lebensbereichen erforderlich, wenn es darum geht, für Gerechtigkeit, faire Konfliktaustragung, Meinungsfreiheit, Wahrung der Menschenwürde einzutreten. Zivilcourage ist gefragt am Arbeits- und Ausbildungsplatz, in Betrieben, öffentlichen Verwaltungen, Kirchen, Parteien, Vereinen, Familien usw.

Die Themen: Körpersprache, eigene Komfortzone, die Kraft der eigenen Stimme sind Elemente des Zivilcouragetrainings. Was spielt sich an Gedanken in meinem Kopf ab, bevor ich tatsächlich handle? Was hindert mich daran in Situationen einzugreifen? Zivilcourage zu zeigen bedeutet in keinem Fall den Helden zu spielen, sondern besonnen, überlegt zu handeln. Und vor allem sich nicht selbst in Gefahr zu bringen.

Stellen Sie sich folgende Situationen vor und überlegen Sie spontan, ob Sie in irgendeiner Weise eingreifen würden. Wenn ja – wie? Oder ob diese Situation kein Handeln von Ihrer Seite erfordert: